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Paisley Muster
Die Stadt Paisley in Schottland war im 19. Jahrhundert ein wichtiges Textilverarbeitungszentrum. Ursprünglich stellte man dort unter anderem Kaschmirschals mit orientalischen Mustern her. Die Grundform solcher Stoffmuster besteht aus einem Blatt mit einem spitz zulaufenden, gebogenen Ende. Königin Victoria soll das aus dem indisch/persischen Raum stammende Motiv nach Europa gebracht haben. Das Paisley-Muster ist auch heute immer noch als Druckmuster sehr beliebt und findet sich auf verschiedenen Geweben und Stoffen – nicht zuletzt auf Krawatten.
Parsleykrawatte
Bei dem Namen Parsley handelt es sich um eine bekannte Krawattenmarke, die auf keinen Fall mit Paisley-Mustern (s.o.) zu verwechseln ist. Typisch für Parsleykrawatten sind Streifen, es gibt sie allerdings ebenfalls in unifarben. Parsley bietet einige Serien mit klassischen britischen Clubkrawatten, die stark an die alten Regimentals angelehnt sind. Der Name Parsley steht zudem für Qualität: Sprungelastische Einlagen stellen sicher, dass die Krawatte auch nach langem Tragen oder schweren Knoten leicht wieder aufspringt.
Pin-Collar
Der Pin-Collar (engl. pin = Nadel; collar = Kragen), also zu Deutsch Nadel-Kragen, gehört in die Kategorie alt ehrwürdiger Kleidungsmerkmale und bezeichnet einen Kragen, der mithilfe von Nadeln zusammengehalten wird. Heutzutage wird er eher selten verwendet, steht aber für eine noble, stilvollnostalgische und damit schon wieder extravagante Art, sich zu besonderen Anlässen zu kleiden. Der Pin-Collar lässt den Krawattenknoten am Hemd automatisch etwas höher sitzen als bei anderen Hemden.
Plastron
Das Plastron gehört zu den vielen Vorgängern der heutigen Krawatte und entwickelte sich um 1860 aus mehreren übereinander gelegten Krawattenknoten. Der einem Halstuch ähnliche Binder wurde damals wie heute zum Cutaway, eine Zeit lang auch zum Gehrock getragen. Heutzutage findet sich das Plastron fast ausschließlich im Reitsport. Mittlerweile greift man aber nicht nur dort eher auf die industriell vorgenähten Modelle zurück. Wichtig zu wissen: Das Plastron kann als traditionelle elegante Garderobe vom Bräutigam getragen werden, aber niemals vom Gast einer Hochzeit!
Pochette
Als Pochette (auch Kavalier- oder Stecktuch) bezeichnet man das Einstecktuch in der Brusttasche des Sakkos. Es hat keinen weiteren Nutzen sondern ist vielmehr ein reines Accessoire und modische Dekoration. Häufig findet man Pochetten in passenden Sets mit Krawatten, nicht zuletzt weil man heute doch mehr Krawatten als Einstecktücher besitzt. Welche Falttechnik man für das Einstecktuch wählt, ist stark vom Material abhängig. Auch vorgefaltete Pochetten sind inzwischen zu haben. Den Begriff Pochette kennt man auch bei Hemden und Blusen: Hier wird damit der latzartige, meist durch Biesen oder Rüschen geschmückte Brusteinsatz benannt.
Popeline
Popeline ist als ein mit besonders hoher Dichte gewebter Stoff bei Hemden sehr gebräuchlich. Bei der Herstellung aus Kamm- (Baumwoll-, Woll- oder Kunstfaser-) Garnen und mit etwas weicher gedrehtem Schuss entstehen Stoffe mit leichten Querrippen, die sehr strapazierfähig sind. Heutzutage ist Popeline meistens eine Mischung aus 65% Polyester und 35% Baumwolle. Diese Zusammensetzung hat sich vor allem wegen ihrer sehr guten Wascheigenschaften und ihrer Schmutzunempfindlichkeit bewährt, teilweise sind die Stoffe sogar bügelfrei.
Pulloversakko
Das Pulloversakko ist ein typisches Kleidungsstück für den gehobenen Freizeitlook. Komplett ohne jegliche Auspolsterungen oder Schultereinlagen ist es sehr leicht und kann fast wie ein Oberhemd getragen werden. Für Pulloversakkos, die auch als Waschsakkos bezeichnet werden, verwendet man besonders gerne Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder leichte Wollqualitäten. In Naturtönen und ausgewaschene Grundfarben sind die federleichten Pulloversakkos optimal für heiße Sommertage geeignet.
Pure-Look
Der Modestil Pure-Look ähnelt dem Clean Look und wartet mit betont schlichten Farben, Formen und reinen Materialien auf. Fachleute bezeichnen den Pure-Look auch als minimalistisch, weil komplett auf schmückende Elemente verzichtet wird. Dieser Kleidungsstil ist eine elegante Form modischen Understatements, die keine Schnörkel oder bunte Aufdrucke benötigt. Der Pure-Look ist sowohl auf Feierlichkeiten der gehobenen Gesellschaft als auch im Geschäftsumfeld einsetzbar und zeugt von stilvoller Zurückhaltung.