Krawatte binden
Anleitung zum Krawatte binden: Four in Hand, Windsorknoten, Kentknoten
Viele Männer kennen häufig nur einen einzigen Krawattenknoten und benutzen diesen zu allen Gelegenheiten. Egal, ob es sich um ein Hemd mit einem Button-down Kragen handelt oder ob sie den Krawattenknoten zu einem Hemd mit Haifischkragen tragen. Auch auf den Krawattenstoff wird häufig nicht geachtet. Dabei gibt es hier deutliche Unterschiede: leichte elastische Stoffe oder schwere üppige Krawattenstoffe.
Der richtige Knoten richtet sich nach der Stoffqualität, der Form des Kragens, der Länge der Krawatte sowie nach der Größe des Oberkörpers und des Halsumfanges. Für alle Anforderungen gibt es entsprechend den passenden Knoten. Von den unzähligen - es sollen über hundert Knoten sein - Krawattenknoten haben wir die fünf wichtigsten Krawattenknoten in einer Übersicht zusammengestellt. Diese kleine Hilfe soll die Entscheidung für den richtigen Krawattenknoten etwas erleichtern.
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Einfacher Knoten (Four in Hand)
Dieser Krawattenknoten ist nach den gebundenen Halstüchern benannt, die die Kutscher im 18. Jahrhundert in London trugen. Sie banden einen einfachen Knoten und schützten sich mit diesen Tüchern vor Kälte und Wind. Four in Hand ist darauf zurückzuführen, dass meist vier Pferde angespannt waren (Four in Hand - vier Zügel in der Hand).
Der einfache Knoten ist leicht asymmetrisch, länglich und schmal. Ein sportliches Outfit kann zu diesem Krawattenknoten perfekt kombiniert werden. Da der einfache Knoten leicht zu binden ist, ist er auch für Anfänger hervorragend geeignet. Zudem passt er zu allen Krawatten und zu fast allen Kragen, mit Ausnahme sehr breiter Krawattenkragen.
Kentknoten
Dieser Krawattenknoten wird oft auch als "kleiner Knoten" bezeichnet, da er auf Grund der wenigen Schlingungen entsprechend klein ist. Der Kentknoten eignet sich besonders für große Männer, da die Krawatte wegen der geringen Anzahl von Schlingungen um etwa 6 Zentimeter länger wird.
Zwar weist der Kentknoten nur wenige Schlingungen auf, ist aber trotz dessen nicht einfach zu binden. Damit der Knoten richtig sitzt, braucht es etwas Übung, bis man den richtigen Dreh findet. Ist der Kentknoten korrekt gebunden, passt er auf Grund seiner kleinen und asymmetrischen Form sehr gut zu einem kleineren Kragen, der einen engen Kragenausschnitt hat.
Doppelknoten (Prince Albert Knoten)
Der Doppelknoten, auch Prince Albert Krawattenknoten genannt, ist praktisch eine Weiterentwicklung des einfachen Krawattenknotens. Beim Doppelknoten wird, als Steigerung zum Four in Hand, eine weitere Wicklung um den schmaleren Krawattenteil vorgenommen. Auf diese Weise wirkt der Krawattenknoten sichtlich voluminöser und benötigt dementsprechend auch mehr Platz am Kragen. Getragen werden kann der Doppelknoten zum hohen Kentkragen sowie zum Haifischkragen. Zudem ist er für alle langen Kragen geeignet.
Zum Binden des Doppelknotens eignen sich elastische Slim Krawatten besser, als füllige Krawatten und Krawatten aus rauen Stoffen. Wer gerne Krawatten mit einem besonders großen und länglichen Knoten mag, wie ihn auch die Italiener gerne tragen, sollte das Binden eines Prince Albert Krawattenknotens unbedingt meistern können.
Einfacher Windsorknoten (Kleiner Windsorknoten)
Der kleine Windsor Knoten ähnelt dem doppelten Windsorknoten, allerdings fällt beim kleinen Windsor Knoten die zweite Wicklung von innen durch die Schlaufe weg. Der kleine Windsor Knoten fällt durch seine bauchige, kegelförmige Form auf und ist besonders geeignet für Hemden, die eng beieinander liegende Kragenecken haben. Auch mit Button-down Kragen kann der kleine Windsor Knoten gut kombiniert werden. Einzuordnen ist der einfache Windsorknoten vom Volumen her zwischen dem einfachen Knoten (Four in Hand) und dem doppelten Windsorknoten.
Doppelter Windsorknoten (Doppelter Windsorknoten)
Der Windsorknoten, bezeichnet nach dem Herzog von Windsor, wurde durch diesen populär. Er ist für Hemden mit weit auseinander liegenden Kragenecken auf Grund seiner Fülle optimal geeignet. Soll also der Zwischenraum bei einem weit gespreizten Kragen ausgefüllt werden wie beispielsweise beim Haifischkragen oder Kentkragen, dann empfiehlt sich der große Windsorknoten. Für Anfänger ist dieser Krawattenknoten eher nicht geeignet, obwohl er sehr weit verbreitet ist.
Auf Grund der Übung, die dieser Knoten erfordert, empfiehlt er sich eher für die Fortgeschrittenen. Da der Knoten beim doppelten Windsorknoten etwas größer ist, ist er für dick gefütterte Krawatten nicht unbedingt empfehlenswert. Sehr große Männer sollten auf diesen Krawattenknoten eher verzichten, da er als doppelter Knoten viel von der Länge der Krawatte in Anspruch nimmt und diese dann für größere Männer einfach zu kurz wird.
Hannoveraner Krawattenknoten (wirkt sehr üppig)
Dieser Krawattenknoten wird in sieben Schritten gebunden und wirkt schnell zu groß. Verwenden Sie daher nur leichte Stoffe und schmale Krawatten für das Binden des Hannoveranerknoten. Der Hannoveranerknoten ist eine Erweiterung des Windsorknotens, ebenfalls symmetrisch, dreieckig und ein sehr eleganter Begleiter für alle Anlässe.
Pratt-Krawattenknoten (ein Klassiker)
Der Pratt-Knoten wurde vom US-Handelskammer-Mitglied Jerry Pratt erfunden. Gelegentlich wird dieser Krawattenknoten auch als Shelby-Knoten bezeichnet: nachdem Pratt dem Fernsehmoderator Donald Shelby seinen Knoten beigebracht hatte, trug dieser ihn häufig in seinen Sendungen.
Balthus-Krawattenknoten (ein zum ausprobierender Krawattenknoten)
Der Balthusknoten wurde in den den frühen 30iger Jahren von dem schweizer Künstler Balthus entwickelt. Um diesen Knoten richtig binden zu können, muss mit einer aus leichtem Stoff hergestellten, sehr schmalen Krawatte gearbeitet werden. Der Balthusknoten ist ebenso wie der Doppelte Windsorknoten symmetrisch und voluminös.
Der Final Touch
Nachdem der Krawattenknoten gebunden ist, kommt der "final touch". Ist der Knoten fertig, sollte das breitere Ende der Krawatte mindestens so lang sein wie das schmalere Krawattenende. Optimal ist die Krawatte gebunden, wenn die Krawatte den Gürtel berührt oder etwas darüber hinausgeht. Sitzt der Knoten beim Krawatten binden optimal, folgt nun das abschließende Krawattenstyling. Erst mit dem final touch erlangt der Sitz der Krawatte seine Perfektion. Vor dem endgültigen Zuziehen der Krawatte wird knapp unter dem Krawattenknoten eine kleine Vertiefung in das breite Ende gedrückt.
Im Fachjargon wird diese Vertiefung als "dimple"= Grübchen bezeichnet. Durch diese kleine Vertiefung erhält der Krawattenknoten einen Hauch lässiger Eleganz und die Seide wirkt einfach fülliger. Ist das Material zu glatt wie beispielsweise bei Krawatten, die aus bedruckter Seide bestehen, hält sich die "dimple" oft nicht lange. Mit handlichen Jacquards ist es hingegen kein Problem.
Weitere Informationen rund ums Thema "Krawatte binden" – hier übersichtlich zsammengefasst: Krawatte binden.