Das muss Man(n) haben
Ohne diese Kleidungsstücke geht es nicht.
Die Mode als solche gibt es nicht mehr. Während die Unterschiede zwischen den einzelnen regionalen Märkten in Zeiten von Internet und Globalisierung immer geringer ausfallen, hat sich eine Vielfalt der Stile und Richtungen herausgebildet, bei der man doch immer häufiger nicht mehr wirklich weiß, was man eigentlich anziehen soll. Und so hastet das stilbewusste Modeopfer von Trend zu Trend und probiert alles aus. Und doch: im Prinzip will jeder Mann doch nur eines nein, das nicht! - nämlich passend gekleidet sein und dabei gut aussehen. Und während Mode interessant und spannend sein kann, gibt es doch ein paar Klassiker, an denen der Zahn der Zeit einfach vorbeigegangen ist, weil sie einfach schon immer perfekt waren. Und mehr denn je lohnt es sich, eben nicht nur die neueste Kollektion im Schrank zu haben, sondern ein paar Stücke mehr, die so schnell nicht aus der Mode kommen.
Klassiker Nr. 1: Der schwarze Rollkragenpullover
Viel geschmäht und doch geliebt, hat er seinen festen Platz im Kleiderschrank gefunden. Seeleute trugen ihn als Schutz gegen die Kälte. Die Existentialisten betonten damit ihre Tiefsinnigkeit, und für eine ganze Generation von Intellektuellen wurde er geradezu zur Uniform. Er ist so casual, das man ihn auch am Wochenende vor dem Fernseher tragen kann, sieht dabei aber so smart aus, dass er auch in der Bar eine gute Figur macht. Und schon ein einfaches Sportsakko adelt ihn zum halbförmlichen Outfit. Fazit: Man sollte ihn im Schrank haben. Vorzugsweise nicht zu dick und aus weichem Kaschmir oder Merinowolle.
Klassiker Nr. 2: Die Stone-Washed Jeans
Jeder Kleidungsratgeber ist sich einig. Keine Jeans ins Büro, die sind zu rebellisch. Das stimmt heute nur noch sehr eingeschränkt. Zugegeben, in klassischerweise eher konservativen Branchen wie Banken oder Versicherungen bleiben Sie lieber beim dunklen Anzug mit Krawatte. Aber ansonsten ist in der Freizeit wie auch zum nicht ganz so förmlichen Casual-Look die Nietenhose kaum wegzudenken. Dazu ist sie bequem und robust. Und eine schmale Krawatte schwarz zum weißen Hemd macht prompt ein laufstegtaugliches Partyoutfit daraus.
Klassiker Nr. 3: Der Mantel
Scheinbar leben wir im Zeitalter der Outdoor-Jacken und Softshell-Bekleidung. Da hat so ein halblanger dunkler Mantel auf den ersten Blick etwas anachronistisches. Und doch: nichts ist lächerlicher, als wenn ein Jackett unter der Jacke hervorguckt. Zudem macht ein gut ausgewählter Mantel auch ohne förmliche Bekleidung eine gute Figur. Vor allem auch zu besagtem schwarzen Rollkragenpullover. Er wirkt gerade so förmlich genug, und man kann sich mit ihm ohne Bedenken ins Restaurant wagen.
Klassiker Nr. 4: Der schwarze Anzug
Jeder sollte einen haben. Sei es bei Festakten, im Theater, in der Oper, ob Goldene Hochzeit oder Beerdigung. Er ist das universalste aller Kleidungsstücke. Selbst wenn Sie beruflich nicht oder kaum Anzug tragen, der schwarze Anzug muss sein. Dazu ein weißes Hemd. Keine Experimente: weiß, Kent- oder Haifischkragen, Umschlagmanschette mit Manschettenknöpfen. Die Krawatte dazu wählen Sie nach Anlass: eine schlichte silberne Krawatte in der Oper, eine Krawatte schwarz bei der Trauerfeier, eine farbenfrohe beim Festakt.
Soll es nicht ganz so förmlich sein, zeigt sich schon wieder die Stärke des Rollkragenpullovers: unter dem Jackett des Anzugs verleiht er Ihnen einen existentialistischen Hauch von Unangepasstheit, auf den die Herren Sartre oder Camus neidisch gewesen wären.
Klassiker Nr. 5: Die gestreifte Krawatte
Krawatten sind der Teil der klassischen Herrenmode, der sich tatsächlich schnell verändert. Da ist es gut, dass es zeitlose Klassiker gibt. Wie? Ihnen gefällt die seidengemalte Krawatte von letzten Weihnachten? Nun, die nimmt Ihnen auch keiner weg. Ihr Gegenüber im beruflichen Umfeld wird sie aber vermutlich unpassend finden. Nun gut, bei Krawatten kommen beim Mann ohnehin die alten Jäger-und-Sammler-Instinkte hoch. Dennoch: eine wirklich konservative davon gehört in Ihren Kleiderschrank. Etwa eine britische Regimentskrawatte in unauffälligem Bordeaux.