Accessoires
Die Macht der kleinen Dinge
Der Mann von Welt achtet auf sein Äußeres. Der Anzug passt perfekt, ist nicht zerknittert und vorteilhaft geschnitten. Das Hemd mit exzellent gebügeltem Kentkragen ist dezent, die Schuhe geputzt. All dies sind wirklich die Kennzeichen eines gepflegten Mannes von heute. Und doch: zum wahren Gentleman hat er noch viel zu lernen. Lord Chesterfield beschrieb die Kleidung eines Mannes einmal als seine Art zu denken. Innerhalb dieses Gedankenstromes stellen dann die Accessoires, auf die wir im Normalfall gar nicht so stark achten, ein Ausrufezeichen dar. Der wahre Stil eines Mannes zeigt sich eben nicht nur an dem, was sofort ins Auge fällt, sondern auch dem, womit er sich umgibt. Denn es sind jene Kleinigkeiten, an denen man seine Einstellung, seine Lebensweise erkennt. Daher kann es sich lohnen, sein Augenmerk nicht nur auf die sofort sichtbaren Accessoires wie Krawatte oder Manschettenknöpfe zu richten, sondern auch auf jene Alltagsgegenstände, mit denen man sich umgibt.
Stellen Sie sich einen Staatsvertrag vor, der mit einem billigen Werbekugelschreiber unterschrieben wird. Gültig, zweifelsfrei. Praktisch, ohne Frage. Aber irgendetwas fehlt. Wie viel glamouröser wird die Unterzeichnung doch gleich mit einem edlen Füllfederhalter. Eine solches gutes Stück adelt jede Jackentasche. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: er kann auslaufen, wenn die Kappe sich löst. Wer auf Nummer Sicher gehen will, trägt ihn in einem kleinen ledernen Etui.
Etliche Male täglich zücken Sie Ihr Portemonnaie. Es ist somit sichtbar und trägt zu Ihrem Gesamteindruck bei. Bleibt zu hoffen, dass es dieser Aufgabe gewachsen ist. Ist es abgewetzt und beult Ihre Hose aus? Dann wird es Zeit, sich ein neues zuzulegen. Gerne darf es etwas edler sein. Lassen Sie die Finger von Nylon oder farbigem Kunststoff. Das einzige akzeptable Material ist Leder. Tragen Sie nicht zu viel darin mit sich herum. Wenn Sie viele Kreditkarten, Ausweise und ähnliches mit sich führen müssen, passen diese sicher besser in ein separates Etui in Ihrem Jackett. Sollten Sie hingegen ungern eine so sperrige Aufbewahrung für ihre Barschaft herumtragen, können Sie auch zur Geldscheinklammer greifen. Damit bleibt Ihr Bargeld in der Tasche griffbereit, sie hat aber den Nachteil, dass Sie entweder ein Münzportemonnaie mitführen oder Ihr Kleingeld lose in der Tasche tragen müssen. Was Sie im Portemonnaie nicht transportieren sollten, sind Visitenkarten. Diese passen am besten in ein Visitenkartenetui. Wenn Ihnen die Modelle in Silber oder Gold zu protzig wirken, wählen Sie schlichtes Leder. Auch die Karten in dem zuvor erwähnten Kreditkartenetui mitzuführen, ist noch akzeptabel.
Sind Sie Raucher? Das ist Ihre Sache. Allerdings nicht, wenn Sie aus der edlen Anzugjacke die zerbeulte Zigarettenschachtel zücken. Ein Zigarettenetui leistet hier unschätzbare Dienste, zusammen mit einem dezenten Feuerzeug. Und, da man leider selbst Herren des gehobenen Managements noch immer bei dieser Unart sieht: BITTE, BITTE, BITTE tragen Sie keine Leinenbeutel zum Anzug, es sei denn, Sie arbeiten für eine Umweltschutzorganisation.
Auch ein Rucksack wirkt hier als mittelschwerer Stilbruch. Es sollte schon eine Aktentasche sein. Oder, wenn Sie die nicht mögen, eine Kuriertasche, auch wenn diese Behältnisse sicherlich von Puristen des Britischen Stils abgelehnt würden. Bei der Auswahl sollten Sie sich von Ihrem Geschmack, aber auch von Ihren Bedürfnissen leiten lassen. Fahren Sie oft Bahn oder Bus, sollte eine Tasche oder ein Koffer breit genug sein, um ihn abstellen zu können. Wie viel Platz Sie darin brauchen, wissen Sie selbst am besten. Aber am wichtigsten sind immer noch die sofort sichtbaren Accessoires. Und die sind in diesem Fall Manschettenknöpfe, Uhr und Gürtelschnalle. All diese Kleinigkeiten sollten aufeinander abgestimmt sein. Auch ein Einstecktuch wirkt sehr elegant, kann in einem Business-Setting allerdings schnell overdressed wirken. Mit einer dezenten Krawatte mit Businessstreifen kann dann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.